Verfasser: ampnet/gp, Datum: 11.08.2015
Ein halbes Jahrhundert hat er auf dem Buckel, Fords bekannter Transporter. Am 9. August 1965 rollt der erste Transit vom Band. Ein Jahr später tritt er dann auch in Deutschland an. Mittlerweile wurden weltweit mehr als sieben Millionen Exemplare verkauft.
Im Januar 1986 folgt die dritte Generation der Baureihe. Der neue Transit kommt als erster Transporter aus dem Windkanal, mit einem cW-Wert von 0,37. Der Kraftstoffverbrauch sinkt gegenüber der Vorgänger-Generation um acht Prozent. Motorhaube und Windschutzscheibe nehmen den gleichen flachen Winkel ein, die Seitenfenster des Fahrerhauses sind weit nach unten gezogen, die Karosserie ist jetzt glattflächig und faltenfrei.
Unter dem Blech rückt Ford bei den Versionen mit kurzem Radstand von der blattgefederten Starrachse an der Vorderachse ab. Der Neue verfügt über Einzelradaufhängung mit Dämpferbeinen und separaten Schraubenfedern und eine Zahnstangenlenkung. Neu ist auch das Fünf-Gang-Getriebe. In den Varianten mit langem Radstand kommen nach wie vor die blattgefederte vordere Starrachse sowie die Lenkung des Vorgängers zum Einsatz.
Wie beim Vorgänger bleibt es bei einem breit angelegten Modellprogramm: Sieben Nutzlastvarianten vom FT 80 bis zum FT 190, dazu die Karosserie-Varianten mit Kasten, Kombi, Bus, Fahrgestell und Doppelkabine ergeben zusammen mit zwei Radständen ein vielseitiges Angebot. Mit 4,61 Meter Länge ist der Transit in der kurzen Ausführung handlich, die Gesamtbreite fällt mit 194 Zentimetern sogar zwei Zentimeter knapper aus als bisher. Dank glatter Seitenwände legt das Ladevolumen um mehr als zehn Prozent zu.
Transit goes camping: Der „Nugget“
Gleichzeitig mit dem Transit III startet der Nugget, ein bei Westfalia gebautes Campingfahrzeug mit kompletter Einrichtung mit Küche und Schrank im Heck.
Im Jahre 1988 produziert Ford mit 155 217 Einheiten erstmals mehr als 150 000 Transit im Jahr, 1989 werden es fast 180 000 Exemplare. Grund für die hohe Nachfrage ist auch die kontinuierliche Weiterentwicklung: 1988 bekommen die Benziner geregelte Drei-Wege-Katalysatoren, der V6-Benziner bleibt im Programm, wird aber von einem Benziner mit 2,9 Litern (statt 3,0 Litern) Hubraum ersetzt.
Das Angebot wächst wuchs kontinuierlich, etwa mit dem komfortablen Bus namens Topline und dem Freizeitfahrzeug Euroline (1990) mit Klappsitzbank im Heck und einem Tisch in Wagenmitte. Beide entstehen in Zusammenarbeit mit dem damaligen Ausbauer Karmann.
Umfassend überarbeitet wird der Transit 1991. Äußerlich ist die Weiterentwicklung an einer neu gestalteten Frontpartie erkennbar, mit auf der Innenseite dezent abgerundeten Scheinwerfern und tiefer heruntergezogener Motorhaube. Erstmals ist auf Wunsch ABS lieferbar, die Servolenkung ist bei der Version mit langem Radstand serienmäßig. Die schwereren Ausführungen bekommen 15-Zoll-Räder mit größeren Bremsen, die leichteren Versionen rollen auf 14 Zöllern. Die langen Versionen bekommen eine Vorderachse mit Einzelradaufhängung und die Lenkung des kurzen Transit. Im Motorenangebot ist jetzt auch ein Diesel-Direkteinspritzer mit 59 kW / 80 PS, 1993 kommt ein weiterer Turbo-Diesel mit 63 kW / 85 PS. Der Einstiegs-Diesel leistet 51 kW / 70 PS, der Benziner bringt es auf 72 kW / 98 PS. Serienmäßig haben alle Transit ein Fünf-Gang-Schaltgetriebe, alternativ gibt es eine Viergang-Automatik. Für den Nugget gibt es wahlweise ein Hochdach, ein Jahr später bietet er im Fond eine Sitzbank mit drei Plätzen.
Ab 1994 mehr Sicherheit
Im Jahre 1994 kennzeichnet ein ovaler Kühlergrill die nächste Entwicklungsstufe des Transit. Serienmäßig gibt es einen Fahrer-Airbag, Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer und einen Sicherheitssitz, der bei einem Unfall das Wegtauchen unter den Gurt verhindert. Feinschliff an den Dieselmotoren senkt den Verbrauch um zehn Prozent. Die Bus-Varianten des Transit tragen jetzt den Namen Tourneo. Auf Wunsch sind Sonderausstattungen wie Klimaanlage, Umluftschaltung der Lüftung, elektrische Zusatzheizung, Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare und heizbare Außenspiegel sowie elektrische Fensterheber zu bekommen.
Ebenfalls 1994 tritt der Transit Supervan 3 an. Er ist flacher und stärker als das Original: Ein Cosworth HB, ein V8-Motor aus der Formel 1 mit 3,5 Litern Hubraum, sorgt für eine Leistung von knapp 480 kW / 650 PS. Die Kraftübertragung übernimmt ein Sechs-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe, Bremsen mit Carbon-Scheiben bringen den Renn-Transporter sicher zum Stehen.
Mit den Branchenmodellen kommt Ford 1995 auf den Markt. Handwerker und Servicebetriebe können aus werkseitig vorkonfigurierten Ausstattungen ein passendes Komplettfahrzeug beim Händler ordern.
Das dreimillionste Exemplar seit 1965 rollt am 15. September 1995 vom Band. Hinzu kommt eine weitere Fertigungsstätte: Bis zum Jahr 2000 werden im polnischen Plonsk ebenfalls Transit produziert.
Die Ingenieure von Ford arbeiten bereits am Nachfolger, als 1998 ein weiterer Diesel mit Ladeluftkühlung und 85 kW / 115 PS unter die Motorhaube wandert und ein automatisiertes Getriebe inklusive Entfall des Kupplungspedals für den Basis-Diesel auf den Markt kommt. ... hier weiterlesen
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